Der Dalmatiner

Klassifikation

FCI Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.


Verwendung

geeignet für verschiedene Zwecke, Jagdhund, Gesellschaftshund, Familienhund


Ursprung

Kroatien


Größe&Gewicht

Rüde: 56-63 cm Hündin: 54-60 cm

Rüde: 25 bis 32 kg Hündin: 22-29 kg


Allgemeines Erscheinungsbild

mittelhohe Kopfform, prismatischer Form mit Hängeohren. Der Körper ist rechteckig, kräftig, muskulös, charakteristisch markant getupft und elegant in der Bewegung.


Wesen kurz&knapp

Angenehmes Wesen, freundlich, nicht scheu oder zurückhaltend, lebendig, sanft, treu, selbständig und einen hohen Arbeitswillen. Dalmatiner mag Wasser und Bewegung in der Natur. Er hat einen ausgeprägten Bracken – Instinkt. (d.h. er ist durch intensives Suchen in Wald und Feld in der Lage, Wild jeder Art ausfindig zu machen)


Charakter

Der Dalmatiner ist vor allem durch den Film – 101 Dalmatiner bekannt geworden. In diesem Film sieht man eigenständige, intelligente und gut trainierte Hunde, die ein nicht reales Bild schaffen. In der Realität hat man es jedoch mit einem individuellen Lebewesen zu tun, jeder Dalmatiner kann durchaus sehr unterschiedlich sein. Da reicht es alleine die Wurfgeschwister zu vergleichen.

Zwei Punkte sind beim Charakter hervorzuheben: Energie und Zuneigung. Ein Dalmatiner hat eine einzigartige Bindung zu seiner Familie, deshalb ist es wichtig ihn in den Tagesablauf einzubinden und nicht zu lange alleine zu lassen, er ist definitiv kein Hund für eine Zwingerhaltung! Er benötigt genügend Nähe und Zuneigung, ist kuschelbedürftig, liebt Körperkontakt und Wärme. Dalmatiner sind sensibel und reagieren auf Spannungen im Familienleben. Unter zu viel Druck kann ein selbstsicherer Dalmatiner gerne mal auf Durchzug schalten und stur seinen eigenen Willen durchsetzten wollen. Der Dalmatiner ist lernfähig und arbeitswillig, er genießt es aktiv sein zu können. Hierbei ist es wichtig nicht nur auf körperliche Auslastung zu schauen, sondern auch auf geistige Auslastung.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Eigenständigkeit eines Dalmatiners und durch die hohe Intelligenz kann es durchaus auch mal so wirken, als würde er seine Besitzer manipulieren wollen.

Wichtig für einen Dalmatiner sind auch Kontakte zu Artgenossen und Spielen an sich. Er ist ein sehr verspielter Zeitgenosse und ist jeder Zeit für ein Spiel zu haben.

Ein besonderes Merkmal von Dalmatinern ist die Fähigkeit des Grinsens. Ja, ein Dalmatiner kann lächeln. Dies ist eindeutig zu unterscheiden von jeglicher Aggressivität. Es ist ein Zeichen der Freude und Sympathie. Häufig geschieht dies mit gesenktem Kopf und zurückziehen der Lefzen bis die Zähne sichtbar werden.


Geschichte kurz&knapp

„Die Herkunft des Dalmatiners ist auf Gemälden und in kirchlichen Chroniken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zu erkennen. Dalmatiner stammen aus dem Altarbild „Madonna mit Jesus und Engeln“ aus der Kirche „Gospa od andjela“ im Ort Veli Losinj auf der Insel Losinj, Kroatien aus den Jahren 1600-1630, sowie aus dem Fresko in Zaostrog, Dalmatien, Kroatien. Daraus ergibt sich, dass der Ursprung des Dalmatiners im östlichen Mittelmeerraum insbesondere der historischen Provinz Dalmatien liegt. Die ersten Beschreibungen des Dalmatiners sind im Bistum Djakovo, Kroatien gefunden worden, und zwar in der Inschrift des Bischofs Petar Bakic aus dem Jahr 1719, sowie in der Inschrift von Andreas Keczkemety aus dem Jahr 1737. Der Hund wurde mit dem lateinischen Namen „Canis Dalmaticus“ benannt und die Höhe des Hundes von 4-5 „Spithamus“ beschrieben. Thomas Pennant hat in seinem Werk „Synopsis of Quadrupeds“ aus dem Jahr 1771 diese Hunderasse als sehr selbständig beschrieben und hat sie „Dalmatian“ genannt und als Ursprung dieser Rasse Dalmatien angeführt. In einem 1790 veröffentlichten Werk bezeichnet Thomas Bewick diese Rasse als „Dalmatian or Coach Dog“. Der erste inoffizielle Dalmatiner-Standard wurde im Jahre 1882 von einem Engländer namens Vero Shaw verfasst. Dieser Standard wurde dann im Jahre 1890 durch Gründung des „Dalmatian Clubs“ in England in den ersten offiziellen Standard überführt. Die FCI hat den ersten Standard für Dalmatiner am 07.04.1955 unter dem Namen „Dalmatiner Jagdhund“ veröffentlicht.“ (Zitat von https://www.dalmatiner-deutschland.de/zucht/standard )


Fell&Farbe

Typisch sind die weiß-schwarze oder weiß-braune Färbung, möglich sind jedoch auch weiß/lemon, weiß/orange, weiß/blau, weiß/brindle, weiß/sable und tricolor. (nur die ersten beiden Farbschläge sind im VDH zur Zucht zugelassen)

Das Fell ist kurzhaarig, dicht und hat keine Unterwolle. Der Dalmatiner haart das ganze Jahr über und das sehr viel.


Taubheit

Angeborene Taubheit tritt bei Hunden mit weißer Pigmentation auf. Beim Dalmatiner sind blauäugige Hunde eher betroffen als jene mit der typischen Augenfarbe. Die Erblichkeit gilt als gesichert, jedoch kennt man den exakten Erbgang hierzu bisher noch nicht. Auch zwei beidseitig hörende Elterntiere können Welpen hervorbringen, die entweder nur einseitig hörend oder taub sind, wobei die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer ist, als wenn ein Elterntier einseitig hörend ist. Statistisch gesehen sind Dalmatiner mit sogenannten Platten noch weniger betroffen. Um diesem Problem entgegen zu wirken werden bei den Welpen Hörteste vor Abgabe durchgeführt und nur mit beidseitig hörenden Hunden wird gezüchtet. Hierdurch konnte die Taubheitsrate drastisch gesenkt werden und ist nun in Deutschland selten geworden.


Harnsteinproblematik

Die Wahl des richtigen Futters und der Kauartikel ist bei einem Dalmatiner sehr wichtig. Aufgrund eines Gendeffekts neigen Dalmatiner häufiger zu Harnsteinen. Diese können durch einen gestörten Purinstoffwechsel entstehen.

Durch den gestörten Purinstoffwechsel wird Harnsäure angesammelt und über den Urin ausgeschieden (Hyperurikosurie). Hierdurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Kristall- und Griesbildung. Sollten Harnsteine entstehen, kann dies schwere gesundheitliche Folgen haben, beispielsweise, wenn ein solcher Stein die Harnröhre blockiert.

Für einen Dalmatinerbesitzer ist es darum sinnvoll, den pH-Wert des Urins regelmäßig zu kontrollieren (z.B. mit Teststreifen). Hierbei gelten Werte zwischen 6,5 und 7,5 als optimal. Der pH-Wert kann jedoch starken Schwankungen unterliegen, deshalb sollte der Mittelwert aus mehreren Tagen ermittelt werden. So können ggf. Probleme rechtzeitig erkannt werden. Zudem sollte man einmal jährlich eine Urinsedimentkontrolle beim Tierarzt durchführen.

Obwohl alle HUA (High Urine Acid) Dalmatiner diesen Gendeffekt haben, bekommt natürlich nicht jeder Dalmatiner Steine, dennoch sollte auf eine purinbewusste Ernährung viel Wert gelegt werden, um das Risiko von Anfang an so klein wie möglich zu halten.

Eine purinbewusste Ernährung ist mit jeder Fütterungsart möglich.


Lebenserwartung

10 bis 15 Jahre


Quellen:

https://www.dalmatiner-deutschland.de/zucht/standard
https://dalmatiner-wissen.de/zuchtgenetik/angeborene-taubheit-in-der-zucht. https://www.dalmatinerseite.de/dalmatiner-ernaehrung-futter/

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